Warum ist Deutschland im Kontext der Digitalisierung nicht Estland?
Am 14. Mai 2025 fand die 2. Ringvorlesung als Podiumsdiskussion in der Mehrzweckhalle der HSF Meißen statt.
Inhaltlich ging es vor allem um die digitale Aufstellung der Verwaltungsstrukturen in Estland und den Zuständen, die zu diesen im internationalen Vergleich hervorstechenden Entwicklungen geführt haben. Als Wissensträger zur digitalen Entwicklung der estnischen Verwaltungsstrukturen fungierte Herr Thomas Gordalla in seiner Funktion als Senior Consultant bei der Nortal AG.
Unter der Moderation von Herrn Prof. Dr. Detlef Rätz widmete sich das Podium weiterführend der Fragestellung, warum gewisse digitale Entwicklungen in Deutschland einer deutlichen zeitlichen Verzögerung (bis hin zur Ablehnung des Prozesses) unterliegen und in welchem Rahmen es in Deutschland vielleicht auch mehr mutige Entscheidungsträger bedarf.
Für die Sichtweise der sächsischen Verwaltungsdigitalisierung war Herr Matthias Martin vom Sächsischen Städte- und Gemeindetag als Gesprächsteilnehmer auf dem Podium eingeladen. Im Laufe der Diskussion konnten somit die gegenwärtigen Zustände, mögliche Anpassungsoptionen für eine sächsische Digitalisierungsstrategie sowie die Rolle der Gesellschaft im Gesamtprozess der Schaffung einer modernen Verwaltung erörtert werden. Als große Herausforderung wurden die etablierten IT-Strukturen in einem zergliederten Zuständigkeitsbereich auf Bundes-, Landes- sowie Kommunalebene herausgearbeitet.
Mit seiner fachlichen Expertise im Themengebiet IT-Sicherheit und KI-Anwendungen komplettierte Herr Prof. Dr. Oliver Jokisch das Podiumsquartett. Die Runde schaffte es, dem anwesenden Publikum u. a. gezielte Beispiele für KI-unterstütze Verwaltungsprozesse vorzustellen, die zu einer Effektivierung von Verwaltungshandeln dienen können.
Im Anschluss an die kurzweilige Podiumsdiskussion erfolgte ein sich anschließender fachlicher Austausch mit dem Publikum. Die aufgeworfene Darstellung zu den Unterschieden der estnischen und deutschen Verwaltung im Hinblick auf die Digitalisierung von Prozessen provozierte zahlreiche Nachfragen, sodass die Anwesenden in einen offenen Austausch mit den Fachexperten des Podiums treten konnten.
Das SIVIM und die HSF Meißen bedanken sich herzlichst beim Fachbereich „Digitale Verwaltung“ und Herrn Prof. Dr. Detlef Rätz für die inhaltliche Moderation des Themenfeldes und bei allen Gesprächsteilnehmern des Podiums für die bereichernden Impulse und die sich genommene Zeit.
Abschließend möchte sich das SIVIM auch herzlich beim StuRa der HSF Meißen bedanken, der im Rahmen der Veranstaltung für das anschließende leibliche Wohl am Grill gesorgt hat und sich zukünftig auch inhaltlich im Rahmen der Ringvorlesung engagieren wird.