Forschungsvorhaben 4transfer der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“
Die Idee
Die innovativen Hochschulen TU Bergakademie Freiberg und Berufsakademie Sachsen sowie ihre direkten Partner Hochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (FH) Meißen und der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft verknüpfen Akteure und Kompetenzen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Gesellschaft.

Das Ziel
Als Ziel wird die Profilierung als leistungsfähiger Transferverbund in der Green Economy und die Etablierung der Hochschulen als Innovationsbooster verfolgt. Nach innen stärken die Hochschulen ihr Transfermanagement und bauen eine Validierungskultur auf (die sog. „dritte Säule“). Nach außen stärkt der Verbund gemeinsam das sächsische Innovationssystem und überwindet die bestehenden Transferherausforderungen.

Die Handlungsfelder
Über fünf Handlungsfelder werden die Ziele durch strategische und strukturelle Maßnahmen erreicht. Sie vereinen die spezifischen Kompetenzen der vier Verbundpartner in nutzerorientierten Transferinstrumenten, agilen Transferstellen und neuen Interaktionsformaten.

Die HSF Meißen als direkte Partnerin
Als direkte Partnerin bringen wir einzigartiges Wissen und Zugänge auf dem Gebiet der administrativen und rechtlichen Aspekte des Transferprozesses ein. Wir prägen über ihre Studierenden das (Selbst-)Verständnis der Kommunal-, Regional- und Landesverwaltung als „Enabler“ von Innovationen. In Reallaboren eröffnen wir Ermöglichungsräume für das Testen und Ausprobieren neuer Technologien, Dienstleistungen sowie sozialer Innovationen.
An der HSF richtet sich Transfer an unterschiedliche Zielgruppen. Zwischen der Verwaltung und den praxiserfahrenen Fachhochschullehrer:innen der HSF kann in der Forschung erlangtes Wissen direkt in der öffentlichen Verwaltung angewendet werden. Die Bandbreite der Forschungsprojekte reicht dabei von der strategischen Steuerung über IT und KI-Projekte in der Verwaltung bis hin zu neuen Arbeitswelten der öffentlichen Verwaltung. Auch der umgekehrte Transfer von Praxiswissen in die Hochschule erfolgt, z. B. durch Lehrveranstaltungen, Lehrbeauftragter aus der Verwaltungspraxis oder studentische Projekt- und Abschlussarbeiten in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung. Zudem werden zur engen Verknüpfung mit der Politik Landräte in der Lehre eingesetzt. Die Fachhochschullehrer:innen der HSF bringen wiederum ihre Expertise beratend im Landtag ein. Beim „Tag des Kommunalen“ wird angewandte Forschung mit der Kommunalpolitik verbunden. An die Gesellschaft richten sich die „Meißner Hochschuldialoge“: Mit hochrangigen Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung werden mit interessierten Bürger:innen verschiedene aktuelle Themen z. B. zur nachhaltigen öffentlichen Finanzwirtschaft, Finanzkrise oder Zukunft des Föderalismus diskutiert. An der HSF sind Forschung und Transfer folglich unmittelbar miteinander verknüpft.
Stärken sind die sehr guten Kontakte zu allen Verwaltungsebenen im Freistaat sowie die hohe Weiterbildungskompetenz. Nachteilig ist die wenig institutionalisierte Forschung, der Fokus auf Aus- und Weiterbildung als „nachgeordnete Behörde“ und die großen Beharrungstendenzen der Verwaltung.
Die HSF verfolgt den weitreichenden Ansatz einer digitalen, zukunftsfähigen und agilen Verwaltung. Sie versteht sich als „Enabler“, die Ermöglichungsräume eröffnen kann. Die öffentliche Verwaltung soll ausgehend von den Bedürfnissen der Unternehmen und der Bürger Innovationen ermöglichen – in einem dialogischen Prozess. So könnten beispielsweise Experimentierklauseln oder Reallabore für eine befristete Zeit und ein begrenztes Gebiet mit Genehmigung der zuständigen Fachbehörde im geeigneten Rahmen Abweichungen von allgemeinen fachrechtlichen Vorgaben zulassen. Eine „lernende Verwaltung“ innerhalb von 4transfer soll so in der Lage sein, den Rechtsrahmen innovationsfreundlich zu gestalten. Die HSF selbst will in diesem Transferverbund ihre wichtige Rolle als Mittlerin in Verwaltung und Politik wahrnehmen und den Transferbegriff fest in der eigenen Hochschule implementieren.